Von Foto´s aus dem Internet zum fertigen Modell, ohne Bauplan.

Nicht alle Bauverlaufs Fotos sind hier eingefügt; in der Bauverlauf / Galerie sind noch mehr Detailsfotos.

 

Was macht ein Modellbauer, wenn er grad kein Modell in arbeit hat, und auch sonst keine Reparaturen an seinen Modellen auszuführen hat, er geht ins Internet und schaut sich dort Boote an. Dort stößt er plötzlich auf die Luxusyacht Adastra. Wow konnte ich nur denken, die solltest du bauen.

Nie im leben hätte ich gedacht, dass ich mit 73Jahren noch ein Modell bauen werde, zumal ich in eine 2-Zimmer-Wohnung umgezogen bin und die räumlichen Gegebenheiten nicht mehr vorhanden waren. Ich war aber von dieser Yacht so fasziniert, das ich von dem Gedanken nicht mehr loskam, dieses Modell bauen zu wollen.

Im Internet suchte ich alle Fotos, Details und Info zusammen, die mir eventuell weiter helfen konnten, das Projekt zu realisieren. Zum Glück fanden sich mehr als genug Fotos, sogar alle 3 Ansichten von der Yacht waren abgebildet.

Gleichzeitig hatte ich am 15.6.2012,  zwar mit wenig Hoffnung eine E-Mail an dem Designer der Adastra geschrieben, mit der Bitte um Pläne, Spantenriss, Details ect. zu bekommen, aber leider keine Antwort bekommen; was ich eigentlich schon geahnt hatte und daher selber mir schon Gedanken machte, wie ich mir den Plan zu Recht mache.

 

 

Als ich die Bilder hatte, habe ich mit einem Bildbearbeitungsprogramm alle 3 Ansichten Maßstäblich auf eine gemeinsame Größe gebracht und sie dann auf ein transparentes Millimeterpapier ausgedruckt und darauf ein Raster in jeweils 5mm Abstand eingezeichnet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuerst druckte ich mir die auf eine Größe geänderten 3 Ansichten aus und klebte sie zu einem Bogen Die auf eine gemeinsame Maßstabsgröße gebrachten 3 Ansichten  wurden erstmal zu einem Plan zusammen geklebt. Ich berechnete mehrere Maßstäbe durch, und entschloss ich mich zu einer Modellgröße von 115cm

Original 4250cm : Maßstab 37 ergibt eine Modellgröße von 115cm.

 

Dies schien mir realistisch. Nun rechnete ich mir das Verhältnis vom Din A4 Blatt mit 288mm um, auf das Raster-Modellmaß von 1150mm (1150mm : 288mm ergibt den Maßstab 1:3,99 ), also musste ich das Rastermaß für meinen Plan von 5mm x 3,99 = 19,97mm auf 12 Din A4 Blätter aufzeichnen, und zu einem Bogen mit Tesafilm zusammenkleben. 

So soll nun das Modell eine Länge von 1150mm, eine Breite von 450mm und eine Höhe von 175mm bis zur Kommandobrücke werden.

 

 

Nun ging es ans Detail, sprich die einzelnen Spannten zu bestimmen. Das ist für mich eigentlich eine schwierige Aufgabe, aus den 3 Ansichten jetzt die Spannten raus zu zeichnen. Na, mit Hilfe des Zirkels nahm ich alle Maße ab, wenn es auch nicht so genau war, wie von einem richtig gezeichneten Plan, so musste ich halt später etwaige Ungenauigkeiten ausmerzen, das gehört nun mal zum Modellbau.

 

Alle Spannten wurden auf 3mm Pappelsperrholz aufgezeichnet, die Trennlinie für die Teilung des Rumpfes und Decks angezeichnet, danach ausgeschnitten, die Kielleiste ausgespart und einzeln sauber auf das Kielbrett aufgebracht. Unnötiger Ballast wurde aus den Spannten geschnitten, weil der Rumpf so leicht wie möglich werden soll, da die Yacht sehr wenig Wasserberührung; sprich Verdrängung hat, und ich befürchtete, dass ich zu wenig Nutzlast für die Einbauten haben könnte.

 

Entlang der Teilung vom Rumpf wurde 3mm Sperrholz als Doppeldeck eingeklebt mit einem Spalt von 1mm, da die beiden Teile am Ende getrennt werden zu Ober,- und Unterteil, und das wieder, wie bei meinen anderen Booten, knapp über der Wasserlinie. So komme ich später wieder bequem an alle Innenteile ran.

Die Zwischenräume der Spannten habe ich mit Styropor ausgefüllt, so konnte ich die kleine Unebenheiten der Form des Bootes mit den Spannten schön verschleifen für die Beplankung. Die Teilung ist sehr gut aus dem Foto zu sehen.

 Gut zu sehen die Trennfuge von Ober,- und Unterteil

 

Mit der Unterseite der Beplankung begann ich mit Balsaleisten 6x2-3mm, die ich selber geschnitten hatte, bis zu einem Teil der Oberseite soweit es mir möglich war.

 

Bevor ich dann den Rumpf von der Reling abnahm, um mit der Beplankung der Oberseite weiter machen zu können, hatte ich die untere Beplankung schon etwas in Form mit 80er Schleifpapier vorgeschliffen, dann vom Brett abgenommen und auch Ober,- und Unterteil voneinander getrennt, siehe Foto.

   

Nach der Beplankung, beide wurdenTeile voneinander getrennt

 

Nun wurden erst mal die Verbindungsschrauben, die das Unterteil mit dem Oberteil verbinden eingebracht. Dazu musste ich mir selber Messingschrauben aus Messing Gewindestange M3 und einer Hutmutter auflöten herstellen, weil ich eine Länge von mehr als 60mm benötigte. Im Oberteil wurden Einschlagmuttern M3 eingebracht. Für die Schrauben wurde auch noch ein Führungsrohr 4mm eingeklebt. Dann wurde die Aussparung für den Motor, Empfänger, Fahrtregler, Ruder, Servo und auch den Lipo-Akkus 2C 7,1V/500mAh und 3C 11,1V/5000mAh ausgesägt.

Jetzt konnte ich den Hauptmotor mit der Welle einbauen. Die Bohrungen hatte ich vorher schon aus den Spannten vorgesehen, so dass ich nur noch das Styropor durchstechen musste. Danach wurde die Umrandung bzw. Süllrand aus 3mm Pappelsperrholz angebracht. Später stellte sich allerdings raus, dass der Platz doch zu Eng bemessen war und ich mehr ausschneiden musste.

 

 

Zwischenzeitlich machte ich mich auch an die beiden Ausleger zu schaffen. Dazu pauste ich mir vom Plan die Draufsicht und die Seitenansicht ab. Mit dem Zirkel nahm ich jeweils die Strecke ab und Zeichnete mir die Spanten ab, immer doppelt, da ich ja rechts und links einen Ausleger hatte.

Ein Mittelkiel wurde ausgesägt und die Spannten daran geklebt und am Ende wurden auch diese mit 2x5mm Balsaleisten erstmal auch nur etwas mehr als die hälfte Beplankt.

 

Mittelkiel für die beiden Ausleger mit der  Motoraussparrung        

 

Auch die Ausleger wurden zu Ober,- und Unterteil trennbar etwas oberhalb der Wasserlinie gehalten, da ich ja jederzeit an die Motoren kommen wollte. Deshalb wurden wieder Einschlagmuttern M3 eingebaut.

Zum Einbau kamen dabei auch jeweils ein Motor Graupner Speed 400/6V. Auch hier wird ein Süllrand über den Motor angebracht.

   

 

 

Für den Süllrand habe ich mir 1mm Birkensperrholz in warmes Wasser weich gemacht und über eine kleine Vorrichtung erst mal in Form gebracht.   

Der Süllrand wird mit 1mm Birkensperrholz vorbereitet

Dann habe ich in der Unterseite die Spannten etwas eingekerbt und den Süllrand erst mal in der Unterseite eingeklebt.

   

Der Süllrand ist nun fertig eingeklebt, jetzt kann die Beplankung gemacht werden und auch fertig verschleifen.

 

Jetzt klebte ich die Verbindungen zu den Ausleger an, die Zwischenstücke (Versteifungen) wurden soweit ausgesägt,  um möglichst viel Gewicht zu sparen, denn immer noch bin ich im ungewissen, ob das Modell nicht am ende zu tief im Wasser liegt. Weiter ging es an die obere Beplankung der Bögen zu den Auslegern. Alles wieder mit Balsaholz.

Die Ausleger wurden angebracht, die Leisten darunter ist die Auflage der gesamten Trennfuge

Für den Eingang der Yacht besorgte ich mir von Fa. Modulor ein getöntes Blexiglas (Rauchglas); leider gab es dies nur mit 3mm stärke, aber trotzdem konnte ich es im Backofen so weit erhitzen, das ich es schön an der Rückfront anpassen und mit Wäscheklammern fest halten konnte, bis es ausgekühlt war. Danach wurde es mit 5-minuten Harz angeleimt. Jetzt konnte ich dann auch schon Innen,- und Außenböden des Bootes mit 5x0.6mm Kirschfurnier, das ich mir selber geschnitten habe auslegen und mit Holzleim „Ponal“, die Paneele für Paneele leimen

   

Hier ist das 3mm Rauchglas schon eingeklebt und auch das Heckdeck verlegt

Die Hecktreppe und Decks sind mit Eichefurnier bearbeitet und mit G4 versigelt

 

Weiter geht es mit der Verkleidung, rechts und links im Hinteren teil. Dazu hatte ich mir auch wieder Hilfsvorrichtungen gemacht, mit der ich dann die Verkleidung herrichten konnte, die Ausschnitte für die Poller einarbeiten und auch dann einkleben konnte.

 

Die Seiten der hinteren Front ist fertig eingearbeitet.

 

Da ich bis dahin, das Boot immer auf der Vorrichtungsplatte fixiert hatte, um ein verziehen zu vermeiden, nahm ich jetzt das Boot von der Hilfsreling ab und konnte die Verkleidung der Ausleger auf der Unterseite endlich angehen, die Kabel für die Ausleger verlegen und fertig mit Balsaleisen verschließen.

Weiter geht es jetzt mit dem Innenraum der Yacht. Zuerst die Kabel für die Beleuchtung, dazu habe ich von Fa. Conrad 2 LED-Beleuchtungslizen 12Volt eingebracht. Die LED-Streifen wurden unter den seitlichen Schränken als indirekte Beleuchtung verdeckt angebracht, auch gleich getestet, und machen sehr hell.

   

Die Schränke beider Seiten gemacht, eingepasst ,bemalt, lackiert und eingeklebt.

Das hätte ich eigentlich früher machen sollen, denn die ersten Decksplanken, die ich schon angebracht hatte, störten doch sehr.

 

Nun habe ich auch das Deck vollkommen mit Balsaplanken verschlossen. Meine Dachtreben eingezeichnet und auch den Verlauf der Panoramascheibe angezeichnet.

   Das erste Oberdeck ist mit Balsa ist zu und die Streben für die Frontscheibe eingezeichnet.

 

Jetzt machte ich mich an die Ausfräsungen der Stufen bei den beiden Auslegern ran. Wieder musste ich mir ein Hilfsvorrichtung erstellen, damit ich erst die Stufen am Modell Anzeichen und ausfräsen konnte. Die gleiche Vorrichtung wurde auch für den Bohrfräser gebraucht, damit ich die einzelnen Stufen waagerecht ausfräsen konnte.

     

Hier wird an Hand einer Vorrichtung die Außentreppe angezeichnet zum Ausfräsen

Die Außentreppe wird mit Hilfe einer verstellbaren Vorrichtung ausgefräst

Nach jeder Ausfräßung Treppe wird auch eine Massivtreppe eingeklebt

 

 

Für die Fronscheibe holte ich mir vom Bauhaus 1mm Fenster Plexiglas. Um sie in 3-Achsen in Form zu bringen, musste ich mir erst ein Vorrichtung bauen, damit ich sie auf dem fertigen Deck heiß in Form drücken konnte.

Danach schnitt sie mir grob zurecht, im Backofen mit Ober,- und Unterhitze  auf ca.160Grad erhitzt und auf das Deck schnell aufgelegt und als Hitzeschutz für die Hände 2 Lagen Küchenrolle Papier, das Plexiglas in Form gedrückt. Das allerdings musste ich 4 mal machen, weil in der Rundung der Frontpartie es immer wieder zu wellig war, da ja es in 3 Dimensionen verformt werden soll. Letztendlich habe ich doch noch ein passables Ergebnis erreicht. Nachdem ich es Passgenau bearbeitet habe, wurde ein ABS-Doppel-U rund um die Aussen,- und Innenkannte angebracht. Um es dann einkleben zu können, hatte ich von dem Doppel-U Profil den unteren äußeren Steg abgeschnitten, damit ich es dann in der Aussparung im Deck einkleben konnte.

Die Streben hatte ich mir aus 2mm Sperrholz ausgeschnitten, eingepasst und eingeklebt, und den Rest dann ausgeschnitten.

So, nun geht es weiter mit der Panoramascheibe ein zu bauen. Dazu musste ich mir erst mal wieder eine Spannvorrichtung zurecht bauen. An dieser Spannvorrichtung baute ich fast 4 Tage, weil ich immer wieder nur einzelne Teile aufkleben konnte und warten musste, bis der Ponal-Leim ausgehärtet ist.

Die Vorrichtung ist zwingend notwendig, da ich die Panoramascheibe mit Uhu-Plus300 kleben möchte. Diese ermöglicht mir eine Verarbeitungszeit von 90minuten, denn mit Sekundenkleber oder 5minuten-Kleber ist das sauber andrücken der Scheibe nicht zu schaffen, da bräuchte ich mehr als 5 Hände. Auch würde das anbringen des Klebers schon viel zu lange dauern. Zum verkleben der Panoramascheibe hatte ich die Vorrichtung dann mit 3 Stück 12V a)2,5kg Bleiakkus beschwert. Das Ergebnis hat mir es wieder gezeigt, dass sich dieser Aufwand auch gelohnt hat.

                                                                                                                         Vorrichtung zum einkleben der Frontscheibe

 

Fertig eingeklebte Frontscheibe, auch zu sehen die Inneneinrichtung

 

 

Jetzt ging es langsam an die oberste Kommandobrücke. Auch diese Kabine wurde Stück für Stück mit gebogenen Balsaleisten 5x3mm bearbeitet und verschlossen.

Die Frontscheibe, wieder 1mm Fenster-Plexiglas wurde wie die untere auch wieder

im Bachofen aufgeheizt, am Modell mit Hilfe einer Vorrichtung angedrückt und bearbeitet. Nur diesmal war es bedeutend schwieriger, denn der Bogen der Frontscheibe war sehr viel stärker ausgebeult als beim ersten mal. So musste ich mir eine Gegenvorrichtung schaffen, die mir das Plexiglas sauber über den positiven Teil zieht. Stück für stück musste ich Sperrholz so anpassen, dass am Ende ich das Plexiglas im heißen Zustand ca. 150 Grad über die Kabinenform drücken konnte. Um den Bogen und oberhalb ist es zwar wellig geworden, aber das war außerhalb der sichtbaren Fläche und konnte abgeschnitten werden. Hat dann auch geklappt.

Weiter Stück für Stück wurden wieder Glasstützen ausgefräst, eingepasst und verleimt. Danach wurde um die Scheibe wieder ein Doppel-ABS H-Profiel angebracht, von unten ein Steg weggeschnitten und auch wieder mit Uhu Plus Endfest 300 ein geklebt. Natürlich wieder mit einer Vorrichtung und mit Bleiakku beschwert niedergedrückt, bis 12Std Trockenzeit um waren.

 

Fertig eingeklebte oberste Fronscheibe und zum Teil auch schon Grundiert

 

Eigentlich wollte ich die Bullaugen nur aufmalen, doch dann entschloss ich mich doch dazu, sie auszuschneiden und zu Beleuchten. Dies hätte ich allerdings viel früher machen sollen. Jetzt hat es mich doch sehr viel mehr Arbeit gemacht, zumal ich größere Aussparrungen ausbrechen(fräsen) musste und alles wieder mit Balsaholz zu machen musste. Den Bullaugen Raum fertigte ich mit Furnier an.

Mit 2 Lagen Furnier im heißem Wasserbad eingeweicht über eine Vorrichtung gebunden, die die Größe der Bullaugen hatte und gewartet bis sie trocken war. Später dann mit Holzleim die beiden Lagen verleimt und in den Rumpf eingebracht.

Mit weiser Farbe wurden sie dann innen ausgemahlt, und dann mit 2mm Plexiglas die einzelnen Gläser eingepasst, mit Klebestreifen auf der Außenseite abgeklebt, zum Schutz beim  lackieren und mit 5min Epoxydharz eingeklebt. Jetzt konnten später auch die Bullaugen ausgeleuchtet werden. Hinter allen Bullaugen wurde ein 3er LED-Band angebracht, wie es bei der Modelleisenbahn Verwendet wird.

 

  

Ausgefräste Bullaugen schon eingepasste, verspachtelt  und vorgrundiert.

 

Jetzt kommt für mich der unangenehmste Teil „die Elektrik“ dran. Das ist für mich immer ein Horror. Da habe ich meinen ersten Gedankenfehler erkannt, in dem ich 2 verschieden Motoren gewählt hatte, einen 12V und einen 7,4V. Das brachte Platzproblem mit 2 Fahrtreglern und 2 Lipos und Relais mit sich.

Mit allen Materialien kann ich umgehen, aber Kabel ordentlich mit Schalter und Relais, dazu noch der Platzmangel und mit Verbindung nach oben, weil ich ja die Yacht wieder geteilt hatte, ist nicht mein Ding. Aber es musste ja sein, etliche Skizzen wie ich das alles Bewerkstelligen soll wurden gezeichnet, wieder verworfen, andere Relais ausgesucht, weil der Platz einfach zu knapp war unsw.. Es musste ja alles rein, Motor, 2 Fahrtregler( für Hauptmotor und die beiden Ausleger) 2 Relais 40A , 2 Lipo (ein 12V/3c für Hauptmotor und ein Lipo 7,1V/2c für die Ausleger) und den Empfänger. Dann Kabel nach oben verlegen mit 4 Goldkontakte 2,5mm für die Ausleger,  ein 15 poliger Stecker für Verbindungen und 4 Schalter. Eigentlich sollten noch sichtbare Warnmodule eingebaut werden, aber Platz mäßig einfach nicht mehr zu machen. So habe ich mir 2 andere Fahrtregler geholt, die automatisch die Lipos erkennen, dabei einen Signalton je nach Lipo abgeben und bei Unterspannung die Fahrtgeschwindigkeit so reduzieren, dass man es merkt und das Boot dann auch noch an Land zurück holen kann. Auch das hatte ich letztendlich mit viel Geduld geschafft

So baute ich mir eine Platine mit 2 Relais und allen Stromanschlüsse für Fahrtregler Akkus und Schalter für Beleuchtung. Das war nicht ganz einfach, zumal die Auto-Relais Song Chuan 822E-1A-S 12V/40A, gekauft bei Fa. Conrad mit keinem Platinenraster überein stimmen. Mit sehr viel Geduld, schaffte ich es am Ende doch; wenn auch mit dem Verlust eines Relais.

 

Steuerungsplatine mit den 2 Autorelais, werde über Schalter eingeschaltet

 

Weiter machte ich mich an den Radarturm zu schaffen. Da ich ihn aus 3mm Plexiglas anfertigen will, musste ich mir wieder Behelfsvorrichtungen anfertigen, damit ich das Plexiglas im Backofen auf ca. 180 Grad erhitzen und Formen konnte. Ich wählte Plexiglas, weil es sich gut verformen lässt und sehr stabil ist.

   

Vorrichtung zum biegen für 3mm heißem Plexiglas                  Zum Teil fertig gearbeitetes Radar aus 3mm Plexiglas

 

 

Den Radarturm musste so zurecht bauen, dass ich ihn abnehmen kann, weil mir die Masten einfach zu hoch waren für die Kiste, die ich auch noch anfertigen musste. Dazu musste ich die Kommandobrücke oben aufschneiden und mir eine abnehmbare Platte für den Radarturm nachträglich zu Recht machen, die dann mit zwei klemmen als Pole plus und minus festgehalten wird.

So konnte ich auch für den Scheinwerfer und für die Mastpositionslichter, die Widerstände auf eine Platine löten und auch die Innenbeleuchtung 3x9v Glühlämpchen von Fa. Conrad  anbringen.

Gut passend eingearbeitet und festgehalten wird es durch zwei Kontaktklemmen plus und minus. Das war etwas sehr schwierig, weil ich die Kommandobrücke schon fertig hatte, und es nachträglich ausschneiden musste.

    

 

 

Ein Wort zum lackieren. Das Modell habe ich mit Balsaholz beplankt, weil ich einfach Gewicht sparen wollte, denn ich hatte etwas Zweifel, bei so geringer Wasser Berührung vom Rumpf und den Auslegern, dass ich die Wasserlinie nicht einhalten kann. So habe ich das ganze erst mal mit G4 von Voss-Chemie 2mal getränkt, grob angeschliffen und vorgespachtelt. Dann mit 2-3mal Grundlack vorgearbeitet und jedes Mal Unebenheiten ausgespachtelt. Das war eine mühsame Arbeit. Am Schluss habe ich alles noch mal mit Spachtelsprühlack versprüht, immer nochmals kleine Macken nachgespachtelt. Mit Opel 176 Autolack am Schluss zum Teil 3 mal fertig Lackiert, meinen Schriftzug Adastra aufgebracht und mehrmals mit 2K Klarlack über lackiert. Trotz aller Mühe, ist es mir nicht ganz gelungen, eine einwandfreie Oberfläche zu bekommen. Das ist nur Möglich mit einem GFK Überzug, den ich im nach hinein gesehen auch hätte machen sollen.  Noch mal würde ich auf jeden Fall das Balsaholz mit GFK überziehen.

Nun erst mal den Badewannentest. Dass ich von Anfang an beim Bau die Leichtbauweise berücksichtigte, hat sich voll bestätigt. Beim ersten Test mit allen Einbauten in der Badewanne musste ich nur ganz vorne mit etwas Ballast ca. 80g das Boot gemäß der Wasserlinie ausgleichen. Ich hätte doch etwas mehr am Unterteil des Bootes mehr zugeben sollen.

Nachdem ich nun auch mit der Transportkiste fertig war, wäre ich am liebsten sofort zu einer ersten Testfahrt los gegangen, aber dieser Winter wollte einfach nicht weichen. So musste ich bis Mitte April mich gedulden. Das brachte mich aber auch zu dem Gedanken, in der Kiste eine höhere Vorrichtung ein zu bauen. Da ich das Unterwasserteil meines Boote abschrauben kann, und die Schrauben nur von unten zugänglich sind, baute ich mir mit Tomatenstangen aus dem Baumark ein Stabiles Gestänge ein, so dass ich von unten an die Schrauben ran komme und das Oberteil abnehmen kann und auch an die beiden Ausleger, um zu sehen, ob auch alles dicht ist, oder sonstiges auftreten kann.

 

Die Kiste wird nach und nach für die Yacht gemacht           

 

Schon ist die Transportkiste für die Yacht fast fertig

 

Erste Vorbereitungen zur Werftfahrt auf der Hafel in Berlin

 

Leider verlief die erste Testfahrt nicht so, wie ich es erhofft hatte. Weil ich sehr wenig Platz für die Fahrregler hatte, entschied ich mich für die Regler AS12/40 RW von Fa. AS Elektronik zu einem Preis von je 49,95€, die ich für die beiden Ausleger mit je einem Motor von Fa, Graupner den Speed 400 Nr.:3321 und einer Schraube von 28mm bei einer Stromzufuhr von 7,1V einsetzte.  Dieser Fahrtregler aber setzte sofort nach kurzer Fahrt wegen der Temperaturabschaltung  aus, so dass eine konstante Fahrt nicht möglich war. Auch beim Hauptmotor Speed 500E Nr.:1788 und eine 5Blatt-Schraube 40mm und 12V zeigte er nach längere volle Fahrt kurze Aussetzer, was ich aber noch hin nahm. 

So musste  ich meine Testfahrt frustrierend abbrechen. Zu hause schrieb ich dann eine Email an die Firma, diese gab mir zwar einige Hinweise, was als Ursache sein konnte, aber der eigentliche Fehler lag wohl bei mir. Ich hatte eben wegen Platzmangel die beiden Fahrtregler übereinander platziert, ohne eine Abschirmung dazwischen zu legen. Als ich dann eine einseitig isolierte Alufolie dazwischen legte, die auch den Stromanschluss am Motor überdeckte, war das Problem gelöst und die Fahrten machten richtig Spaß. Das Modell zeigte eine rasante Fahrt und lag gut im Wasser.

Trotz aller Gewichtsparmasnahmen und etwas Gewichtausgleichung ganz am Bug, liegt die Adastra Heckseitig doch etwas im Wasser. 

Mit etwas mehr Bleigewicht ganz vorne im Bug, wurde das Problem gelöst.

 

 

Fazit: Dieses Boot hat mich etwas an meine Grenzen gebracht, nie hätte ich es gedacht, dass es einen solchen Aufwand und Probleme macht. Allein die Frontscheiben in 3-Dimensioner Ausbreitung waren für meine Möglichkeiten fast nicht machbar, aber mit viel Überlegung und Vorrichtungsaufwand habe ich es dann doch geschafft. Am meisten habe ich versäumt, bei dem Platz für die Einbauten, mehr zu Überlegen. Es ist halt nicht leicht, einen Plan zu einem Modell in allen Fasen durch zu Konstruieren und zu Bedenken. Jetzt hatte ich mal den Einblick, was so ein Macher alles Denken muss, bis ein Modellplan fertig ist.

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